Die Einrichtungen zur Betreuung von hilfebedürftigen Menschen wandelten sich ständig: Der Weg führte von der pestalozzianischen Wohnform über die Anstalten des 19. Jahrhunderts mit riesigen Schlafsälen und Aufenthaltsräumen hin zu den familienähnlichen Wohngruppen ab den 1970er-Jahren. Die Institutionen der neueren Zeit verstehen sich heute als Dienstleister.
Über 80 % der Kosten fallen für Personalausgaben an, denn das Personal ist die wichtigste Ressource für den Erfolg. Die komplexen Formen von Behinderung, die Schwierigkeit der Kommunikation mit Menschen, die sich oft nicht verbal ausdrücken können und die kognitiv stark eingeschränkt sind, erfordern ausgewiesenes Fachpersonal.
Finanzierung
Die Bewohnerinnen und Bewohner können mit ihren Renten nur einen geringen Teil der Kosten finanzieren. Der grösste Teil wird durch die öffentliche Hand bestritten. Damit stehen soziale Einrichtungen ständig unter dem Druck finanzpolitischer Forderungen. Betriebswirtschaftliche Führung sowie ein aussagekräftiges Controlling schaffen mit der nötigen Transparenz das Vertrauen, dass die Mittel optimal eingesetzt werden.
Ethische Fragestellungen
Gewisse Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft stimmen nachdenklich. Am Anfang und Ende des Lebens stellen sich aufgrund der verbesserten Diagnosemöglichkeiten und im Hinblick auf horrende Gesundheitskosten ethische Fragen, die einer Antwort harren. Wird künftig auf Eltern Druck ausgeübt, pränatale Diagnostik durchführen zu lassen? Steht die Drohung im Raum, dass für behinderte Kinder allenfalls Einschränkungen in der gesundheitlichen Versorgung vorgesehen sind? Die Diskussion muss geführt und eine Ethik der Menschlichkeit durchgesetzt werden!