Das Kinderheim 1883–1989

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Ein Tag im Kinderheim

Audio: «Am Morgen darf bis nach dem Morgenessen nicht geschwatzt werden».
Aus der Hausordnung des Kinderheims Rathausen, 1949.*

Der Tagesablauf im Heim war wie in einem Kloster streng geregelt. Die Tage waren mit Schule, Arbeiten, Gebeten, Kirchgang und Essenszeiten ausgefüllt. Beten und Arbeiten galten als wichtige Erziehungsmittel und nahmen viel Raum ein. Auch die Jüngsten wurden für kleinere Arbeiten herangezogen.

Für Freizeit und Spiel blieb bis in die 1950er-Jahre wenig Zeit. Auch dieser Bereich war strukturiert und beaufsichtigt und mit als sinnvoll erachteten Beschäftigungen ausgefüllt. Die gelegentlichen Ausflüge und die Zeit im Ferienlager blieben vielen Heimkindern jedoch in guter Erinnerung.

Autoritäres Erziehungssystem

Das Erziehungssystem war in weiten Teilen autoritär und repressiv, wie dies auch in Familie und Schule verbreitet war. Die Kinder sollten zu «religiös-sittlichen, selbständigen und nützlichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft» erzogen werden. Gehorsam und Ordnung, Unterwürfigkeit und Bescheidenheit, Fleiss und Pflichttreue, Disziplin, Sittlichkeit und Frömmigkeit waren wesentliche Tugenden, die den Kindern beigebracht werden sollten.

Ausflug mit der Vespa

Gespendeter Ausflug mit der Vespa 1951–1953. Solche teuren Ausflüge kamen nicht oft vor. StALU, A 853/317.

 

«Lerne gehorchen!» «Lerne dich anstrengen!» «Lerne dir versagen und deine Begierden überwinden!»
Jahresbericht Rathausen 1940.

 

Tagesablauf

Esszimmerregeln, 1949. StALU, A 706/433.

 

Tagesablauf

Regeln für die Mädchen, 1949. StALU, A 706/433.

 

Tagesablauf

Abortregeln, 1949. StALU, A 706/433.

 

Tagesablauf

Tagesablauf für schulpflichtige Kinder werktags im Sommerhalbjahr in Rathausen 1900. StALU, A 853/294.


*Aus: StALU, A 706/433; Aus: StALU, A 706/433; Aus: Jahresbericht Kinderheim Rathausen 1938, S. 5 und 1940, S. 10.